Idee oder Ideologie? Hitlers Politik und Strategie als Schritte seines "Programms"

Fachbuch aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beschäftigung mit Adolph Hitler und dem Nationalsozialismus ruft zu recht eine mehr oder weniger starke, reflexhafte Abwehrhaltung in einer Mischung aus Abscheu und Unverständnishervor. Abscheu empfinden wir gegenüber den Untaten und maßlosen Verbrechen des Regimes,auf Unverständnis trifft das Verhalten der Mehrheit der damaligen Bevölkerung, weil sie die nationalsozialistische Bewegung lange aktiv unterstützte oder zumindest tolerierte, ganz zu schweigen von einem tatsächlichen Widerstand.Wir tradieren das ¿Versagen¿ einer früheren Generation und münzen es um in ein überzeugtes¿Videant consules!¿ Rassismus und gar Antisemitismus finden heute keinen wirklichen Nährboden, die Nation ist als Selbstvergewisserung in einem geeinten Europa nur noch vonabgeschwächter Bedeutung, die damals offensichtliche Attraktivität einer egalitär-sozialistischenBewegung, die ihre ¿Volksgenossen¿ unter den ¿Arbeitern der Stirn und Faust¿ suchte und fand,wird leichthin übersehen. Als Nachgeborene entwickeln wir kein Gespür für das massen-psychologische Phänomen einer charismatischen Führungspersönlichkeit, die den Empfindungender Zuhörer geschickt entgegenzukommen wusste. Die politische Kultur in ganz Deutschland fordert, fördert und baut Mahnmale oder Gedenkstätten, um das ehrende Andenken an die Opfer lebendig zu halten, weil die Erinnerungan die Schrecken des Nationalsozialismus verblasst. Vielfach bleibt im heutigen Wissen nur Raum für ein Bild mit groben Strichen. So waren es gerade die Reaktionen meiner beiden 1981bzw 1985 geborenen Söhne und ihrer Mitschüler bzw Mitstudenten, die voller abwehrendem Widerwillen mit dem Dritten Reich und der Person Hitlers nahezu ausschließlich Angriffs-/Vernichtungskriege und systematische Verbrechen sowie planmäßigen Judenmord auf der Basis der Rassenideologie verbinden und mich so auf den Gedanken brachten, einen Anstoß zur differenzierteren Rückschau zu geben.