Ideeller und struktureller Wandel von Wissenschaft

Die Hundertjahrfeiern 1809, 1909 und 2009 der Universität Leipzig fallen grob mit strukturellen Umbrüchen der Institution Universität zusammen. Um 1909 befinden sich die deutschen Universitäten, unter ihnen in den vordersten Rängen die Universität Leipzig, auf dem Höhepunkt ihrer internationalen Reputation und wissenschaftlichen Leistungskraft. Man erinnert sich an die Denkschriften und Begleittexte zur Gründung der Berliner Universität 1810 unter anderen von Fichte, Schleiermacher, Wilhelm von Humboldt und Schelling. Das Jahr 2009 schließlich stellt eine Art Fluchtpunkt der Untersuchung dar.

Die Autorinnen und Autoren präsentieren eine kritische Geschichte der deutschen Universität als Institution in der Spannung zwischen Selbstbild und Realität: Der erste Teil befasst sich mit dem Konzept von Wissenschaft als Entwicklung allgemeinen Wissens im Zusammenhang einer Bildungstheorie. Der zweite Teil zur Institutionengeschichte dokumentiert die institutionellen Veränderungen im deutschen Universitätssystem im Allgemeinen und an der Universität Leipzig im Besonderen. Der dritte Teil zur Reflexionsgeschichte der Universität interessiert sich dafür, wie sich die Universität sowohl intern, als auch einer externen Öffentlichkeit präsentiert. Der vierte Teil zeigt die zentrale Bedeutung staatlich gesteuerter Personalpolitik auf.

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