Identitäten zwischen Ethnos und Kosmos

Diese Monographie untersucht am Beispiel Makedoniens erstmalig die Literatur aus der Feder der Roma im Spiegel des sprachlichen Normierungsprozesses. Ebenso marginalisiert wie anderswo in Europa, pflegen die Roma in Makedonien entgegen landläufi ger Überzeugung seit Jahrhunderten grundsätzlich sesshafte Lebensformen. Die Produktion von Roma-Literatur setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein, gedruckte Texte existieren seit den 70er Jahren. Auch wenn diese Literatur in Vielem noch in ihren Anfängen steckt, hat sie in kurzer Zeit große Bedeutung für den gesamten Entwicklungsprozess von Europas größter Minderheit gewonnen. Im Grundlagenteil der Studie wird neben einem historischen Abriss zur romischen Migrationsgeschichte die soziolinguistische Situation Makedoniens erörtert. Einleitend wird eine hilfreiche Terminologie vorgestellt, mit der die exotisierenden Sprach- und Volksbezeichnungen konsequent der deutschen Wortbildung angepasst werden. In einem zweiten Teil wird die romische Literatur in Makedonien ausgehend vom begrifflich-methodischen Instrumentarium aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert. Dieser Blick von außen wird durch umfangreiche Interviews mit zwei Autoren bewusst reflektiert. Diese Studie ist ein origineller und wegweisender Beitrag in der Auseinandersetzung mit Literatur und Kultur der Roma.