Identitätskonstitution durch den Rucksacktourismus in Südostasien und der Grand Tour im 18. Jahrhundert

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 2,3, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit werden die Parallelen beider Reisetypen, im Hinblick auf ihre Identitätskonstitution, anhand von jeweils zwei Reiseberichten gegenübergestellt. Um das Thema zu differenzieren, wird zunächst der Begriff "Identität" und seine Konstitution durch das Reisen definiert. Anschließend folgen Ausführungen zum historischen Kontext der "Grand Tour" und des "Rucksacktourismus in Südostasien". Schließlich werden ausgewählte Textpassagen der damaligen Reiseberichte den Auszügen gegenwärtiger Online Reiseberichte gegenübergestellt, um nachzuweisen, inwiefern sich durch das Reisen die eigene Identität konstituiert, beziehungsweise sich die Wahrnehmung des Selbst- und Fremdbildes verändert. Heute war jeder schon einmal ein "Tourist", wobei der Begriff negativ konnotiert ist, da er in Zusammenhang mit dem ebenfalls negativ besetzten Begriff "Massentourismus" steht. Die zahlreiche Nachfrage nach der Sinnsuche durch Individualreisen, wie dem "Südostasien-Backpacking-Trend" junger Erwachsener ist Gegenstand des Ausdrucks. Diese vermeintlich individualtouristische Mobilität wird von jungen Erwachsenen massenhaft durchgeführt, sodass von einem Massentourismus der heutigen Jugendlichen ausgegangen wird. Diese begehen zahlreich Alltagsflucht und betreibt durch die Reise eine Sinnsuche zur Selbstfindung und Identitätsstiftung, um sich anschließend in der Gesellschaft etablieren zu können. Historisch gesehen stehen vor allem junge, noch nicht arbeitstätige Erwachsene, wie die jungen Adligen während ihrer ,"Grand Tour" beziehungsweise "Kavalierstour" im 18. Jahrhundert, seither vor der Frage nach der Art und Weise dieser zu findenden "Identität". In beiden Phänomenen geht es um den Aspekt der Selbstfindung, in Form von personaler Identitätskonstitution, mittels eines längeren Auslandsaufenthaltes, beziehungsweise einer Reise in eine fremde Kultur. Diese Gemeinsamkeit zwischen den gegenwärtigen "Südostasien Backpackern" und den jungen Adligen des 18. Jahrhunderts wirft die Frage auf: Inwiefern lassen sich Parallelen zwischen dem Phänomen des Südostasien Backpackings und der adligen Grand Tour bezüglich der angestrebten Identitätskonstitution feststellen?