'Identity Politics' und Islam - die Umma als translokale politische Identität von Muslimen in der westlichen Diaspora

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Allgemeines und Theorien, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Politikwissenschaft ), Veranstaltung: Einführung in den politischen Islam und seine Weltanschauung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hypothese, die ich in dieser Arbeit prüfen möchte, ist folgende: Es gibt eine islamische Identität, die viele Muslime in westlichen Gesellschaften miteinander verbindet. Sie konstituiert sich über die Abgrenzung von einem westlichen Lebensstil und westlichen Werten und möchte einen als 'authentisch' verstandenen Islam gegen diese Einflüsse beschützen. Zentral für die Herstellung dieser Idenitität ist die Gemeinschaftsideologie der 'Umma'. Muslime, die diese Identität teilen, sind deswegen nicht zwangsläufig selber politisch aktiv. Islamisten finden in ihnen jedoch einen Resonanzboden für ihre Politik und potentielle Ziele für ihre Rekrutierungsversuche. In dieser Hausarbeit werde ich mich darum besonders mit der 'Umma' als translokaler politischer Identität beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass sie einen Bezugspunkt für Muslime in aller Welt darstellt und so eine imaginäre Gemeinschaft konstituiert. Islamisten begreifen sich dabei als politisch Handelnde im Sinne dieser Gemeinschaft. Besonderes Augenmerk wird in dieser Arbeit auf die Beziehung islamischer Identität und den Bewegungen des politischen Islam gelegt werden, ohne dabei Phänomene auf den Islam als Religion zu reduzieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den islamisch-politischen Bewegungen in Europa und den USA, also in der westlichen Diaspora, und nicht auf muslimischen Gesellschaften.