Die Ergebnisse des Konzils von Trient prägten die katholische Kirche bis in das 20. Jahrhundert. Die kunstgeschichtliche Forschung hat sich bisher nur unzureichend mit dem Problem der Bedeutung von Sakralarchitektur vor dem Hintergrund der Gegenreformation, besonders in Bezug auf die Einflüsse der Liturgie, beschäftigt. Genau aus diesem Grund wurde in der vorliegenden Arbeit das Konzil von Trient behandelt. Die Kirche strebte mit dem Konzil von Trient eine Rückbesinnung auf alte Werte und somit eine Berufung auf das Mittelalter an und sollte in ihrer ursprünglichen Form wiederbelebt werden. Dies war aber nicht ausschließlich eine geistige Rückbesinnung - auch die sogenannte ecclesia primitiva galt als nachzuahmendes Vorbild. Anhand der Jesuitenkirche Il Gesù soll aufgezeigt werden, inwieweit sich die sakrale Baukunst gegenüber der Baukunst vorangegangener Jahrhunderte veränderte, wodurch die Veränderungen ausgelöst worden waren und worin genau sich diese äußern.