Im Dienste des Reiches. Hans Dominik und die deutsche Science Fiction der 1920er und 30er Jahre
15,99 €*
Versandkostenfrei
Die Verfügbarkeit wird nach ihrer Bestellung bei uns geprüft.
Bücher sind in der Regel innerhalb von 1-2 Werktagen abholbereit.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Europäische Literatur der Neuzeit - Kulturelle Fremderfahrung im Spiegel der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung 'Gorm! Seine Werke, seine Taten, immer größer, gewaltiger! Unmöglich sich mit ihm zu messen...für jeden anderen Menschen dieser Erde. Alles, was der begann, führte zum Sieg. Seine Größe so übermenschlich!' 1 So beschreibt einer der erfolgreichsten und beliebtesten deutschen Science Fiction-Autoren der 1920er und 30er Jahre, der ehemalige Ingenieur Hans Dominik, den deutschen Helden seines Zukunftsromans 'Das Erbe der Uraniden'. Der Roman erschien erstmals 1928, also nur wenige Jahre vor der nationalsozialistischen Machtübernahme, als die Mehrheit der Deutschen einem in ihren Augen ähnlich gewaltigen Führer zujubelte. Dominiks Romane sind voller antisemitischer, rassistischer und antiamerikanischer Klischees, hinzu kommt ein gewisser Hang zu Esoterik und Okkultismus, insbesondere zu germanischnordischen Mythen. Sie sind also mitunter plastische Spiegelbilder deutscher Befindlichkeiten der damaligen Zeit. Doch dazu später mehr. Darüber hinaus aber folgen sie in der Regel einem immergleichen Schema. Sie entwerfen eine Welt der einfachen Gegensätze: auf der einen Seite mutige und geniale deutsche Ingenieure, Erfinder und Kampfflieger, auf der anderen Seite Franzosen, Engländer, Chinesen oder, wie etwa in 'Das Erbe der Uraniden', die 'roten Sowjetkräfte'. 2 Es kommt zum unerbittlichen Kampf, der schließlich durch wundersame technische Erfindungen zugunsten der 'Guten' entschieden wird. Am Ende steht die Erkenntnis der Superiorität der 'weißen Rasse' und vor allem der Deutschen. Den Autor und einige seiner Romane, die bis heute in zum Teil hohen Auflagen vertrieben werden, möchte ich in der folgenden Arbeit kurz vorstellen. Doch wäre dies allein zu wenig. Darüber hinaus soll auch die Frage beantwortet werden, ob und wenn ja inwieweit Dominik für die deutsche Variante der Science Fiction, für den technischen Zukunftsroman, als typischer Vertreter gelten kann. Der deutsche Zukunftsroman - dies sei vorweg genommen - war allerspätestens nach 1918 eine klare Domäne der politisch extrem rechten Autoren, die einen völkischen Nationalismus mit starken Führerfiguren propagierten und deren fiktive Rassekriege im Normalfall mit dem Sieg Deutschlands endeten...