Immer am Limit

Christoph Daum hat den deutschen Fußball geprägt wie kein Zweiter. Er kam aus dem Nichts. Aber als er da war, fiel er schnell auf. Mit dem Dauerflackern in seinen weit aufgerissenen Augen. Mit seiner großen Klappe. Mit den Glasscherben, über die er seine Spieler laufen ließ. Oder durch seinen Dauerstreit mit seinem Lieblingsfeind Uli Hoeneß. Er war schon immer ein Grenzgänger und Provokateur. Aber er ist auch immer ein leidenschaftlicher Trainer und Mensch geblieben. Christoph Daum war ein Wahnsinniger, was seine Arbeit angeht. Er entwickelte sich zu einem der Besten seines Fachs, er gewann Meisterschaften und Pokale, er sollte Bundestrainer werden - und stürzte dann auf beispiellose Weise ab. Der größte Fehler seines Lebens verfolgte ihn bis zuletzt. Doch kaum jemand weiß, wie es dazu kommen konnte. Und kaum jemand weiß, woher er die Kraft nahm, wieder aufzustehen.

Christoph Daum, geboren 1953 in Zwickau, verstorben 2024 in Köln, gilt als eine der schillerndsten und streitbarsten Figuren im Fußballgeschäft. Als Trainer war er u.a. für den 1. FC Köln, den VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen und Besiktas Istanbul tätig, ehemalige Weltklasse-Spieler wie Michael Ballack oder Matthias Sammer bezeichnen ihn bis heute als wichtigsten Lehrer. Aber er machte sich nicht nur Freunde. Auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere stürzte er im Jahr 2000 über die Kokain-Affäre, bis heute einer der größten Skandale im deutschen Fußball.

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