Immigration und Integration.

Deutschland und die USA sind seit dem Zweiten Weltkrieg weltweit zu den wichtigsten Aufnahmeländern von Einwanderern geworden. Dennoch ergibt sich im Hinblick auf die politische Wahrnehmung und kulturelle Akzeptanz hier und dort ein sehr unterschiedlicher Befund. Haben sich die Vereinigten Staaten seit ihrer Gründung als eine Einwanderungsgesellschaft und als eine Nation von Immigranten konstituiert und daraus einen wesentlichen Impuls ihres freiheitlichen Pathos' und Selbstverständnisses bezogen, so hat die öffentliche Debatte in Deutschland erst in jüngster Zeit die in den zurückliegenden Jahrzehnten entstandene irreversible Einwanderungssituation gedanklich und politisch eingeholt. Von dieser ungleichen Ausgangslage gehen die in diesem Band vereinten Beiträge deutscher und US-amerikanischer Autoren aus. Die Intention des Bandes ist demnach primär nicht darin zu sehen, die historisch bedingten Differenzen und Diskrepanzen im transatlantischen Vergleich zum Gegenstand der Erörterung zu machen, vielmehr werden Migration, Einwanderung und Integration als Herausforderungen begriffen, denen sich Kirche, Gesellschaft und Politik in Deutschland und den USA wegen ihrer weitreichenden Konsequenzen für das inner- und zwischenstaatliche Zusammenleben heute und in Zukunft stellen müssen. Der Band geht auf ein deutsch-amerikanisches Kolloquium zurück, das von der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (Mönchengladbach) und der School of Philosophy der Catholic University of America (Washington, DC) im Jahr 2000 in Chicago veranstaltet wurde.

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