Immobilisierung von Quecksilber in kontaminierten Böden mittels schwefelhaltiger Reagenzien

Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die vorliegende Arbeit umfasst Untersuchungen zur Umsetzung von teilweise hochmobilen und -toxischen Hg-Verbindungen im Boden, die aufgrund der hohen Thiophilie des Hg mittels schwefelhaltiger Reagenzien in schwerlösliche bzw. "immobile" Hg-Verbindungen überführt werden sollten. Es sollten Aussagen getroffen werden, inwieweit verschiedene Immobilisierungsreagenzien, deren Dosierung sowie die Zusammensetzung der Böden eine Immobilisierung beeinflussen können. Desweiteren wurde eine Charakterisierung der entstandenen "immobilisierten" Hg-Verbindungen angestrebt. Hierzu wurden Bodenproben von verschiedenen Hg-Schadensfällen verwendet, die sich hinsichtlich ihrer Hg-Bindungsformen, ihres Hg-Gesamtgehaltes und ihrer Bodenzusammensetzung unterscheiden. Eine Bodenprobe stammt aus dem Bereich eines ehemaligen Chlor-Alkali-Elektrolyse-Standortes, eine andere aus dem Bereich einer ehemaligen Hg-Recycling-Anlage und zwei weitere Bodenproben stammen von ehemaligen Kyanisierplätzen. Die Proben wurden mit verschiedenen schwefelhaltigen Immobilisierungsreagenzien in unterschiedlichen Dosierungen umgesetzt und die Umwandlungen mittels eines temperaturgesteuerten Pyrolyseverfahrens kontrolliert. Dieses Verfahren zur Bestimmung der Bindungsform(en) des Hg in Feststoffen bietet die Möglichkeit, die thermische Stabilität verschiedener Hg-Bindungen zu bestimmen und somit Hg0, matrixgebundene Hg-Formen und schwefelhaltige, immobilisierte Hg-Formen nebeneinander nachzuweisen. Vergleicht man die thermischen Stabilitäten vor und nach der Immobilisierung, so kann durch das Verschwinden von Peaks, welche Hg0 oder matrixgebundene Hg-Formen anzeigen, bzw. durch das Auftreten neuer Peaks im Temperaturbereich immobilisierter Hg-Formen eine Umsetzung, d.h. eine Änderung der Hg-Bindungsform, erkannt werden. Die Umwandlung zum Hg-Immobilisat wurde in erster Linie durch Zunahme der thermischen Stabilität dokumentiert. Durch den Vergleich mit aus Hg2+-Salzen und den Immobilisierungsreagenzien selbst hergestellten und pyrolytisch vermessenen Standardsubstanzen wurde eine Orientierung für die maximal erreichbare thermische Stabilität im Boden gegeben. Die Untersuchungen mittels Feststoff-Hg-Pyrolyse zeigten, dass die Reinimmobilisate, mit Ausnahme der Hg-Dithiocarbamat-Substanz, eine ähnliche thermische Stabilität aufweisen wie natürliche und synthetische Hg-Sulfide. Zudem wurden die Reinsubstanzen durch Röntgendiffraktometrie auf ihre [¿]

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