In Europe

Moondogs klassische Interpretationen. Er war Vorbild für Künstler wie Charlie Parker, Frank Zappa, Bob Dylan und Steve Reich: Lois Th. Hardin, besser bekannt als Moondog. Das Unikum galt 30 Jahre lang als ein Wahrzeichen New Yorks, wo er mit Wikingeroutfit und weißem Rauschebart an immer gleicher Stelle zu finden war und musizierte oder Lesungen hielt. 1974 beschloss Moondog in Deutschland zu bleiben, wo er bis zu seinem Tode im September 1999 lebte. Auf dem Album "In Europe", das erstmals 1977 erschien, präsentiert Moondog klassische Kompositionen, wie etwa "Viking 1". Das Stück wurde anlässlich der Mars-Expedition der Amerikaner im Sommer 1976 geschrieben. In Ihm wird ein 16-taktiges Akkordgebilde ständig wiederholt. Bei jeder Wiederholung werden jeweils neue Stimmen hinzugefügt. Melodie und Kontramelodie bilden einen zweiteiligen Kontrapunkt, mit mehreren Umkehrungen. Ursprünglich für Orchester entworfen, wird das Stück hier nur von einem Instrument, der Celesta, gespielt. Dieses Instrument schien besonders geeignet, die gewünschte sphärisch-kristallene Stimmung zu vermitteln. Ein weiterer "Space-Effekt" wurde durch Aufsetzen eines Ringmodulators auf einen der Schlagzeug-Parts erzielt.