In Nietzsches Bann

Vor hundert Jahren erschien die Nietzsche-Biographie des Berliner Germanisten Richard M. Meyer (1860 - 1914) - ein wichtiger Beitrag zur damaligen Nietzsche-Forschung und der Höhepunkt einer lebenslangen Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk des Philosophen. Um 1892 lernten Richard M. Meyer und seine Frau Estella (1870 - 1942) Nietzsches Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche (1846 - 1935) kennen. Wie schon ihren Bruder, unterstützte Meyer auch sie finanziell und wurde 1910 in den Vorstand der Stiftung Nietzsche-Archiv berufen. Die Freundschaft endete 1913 mit einem Beleidigungsprozess im Gerichtssaal. Die während dieser Zeit entstandene Korrespondenz zwischen dem Ehepaar Meyer und Elisabeth Förster-Nietzsche lässt hinter die Kulissen des 1894 gegründeten Nietzsche-Archivs blicken und offenbart eine Verehrung Nietzsches, die weit über das wissenschaftliche Interesse hinausgeht. Aus Anlass der Verleihung des von Richard M. Meyer gestifteten Scherer-Preises im Mai 2012 und 100 Jahre nach Erscheinen seiner Nietzsche-Biographie zeichnen ausgewählte Briefe und Texte das Interesse Meyers an Friedrich Nietzsche nach und geben Einblicke in die Persönlichkeiten der drei Protagonisten.

Die Herausgeber: Nils Fiebig, geb. 1966, studierte Betriebswirtschaftslehre, seit 2004 im Vorstand der Bankhaus Wölbern Stiftung.

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