'In der Wahl seiner Eltern kann man nicht vorsichtig genug sein'

In jeder Ehe und Partnerschaft treten Kontroversen, Gegensätze und Spannungen auf. Welche Rolle spielen dabei die Erfahrungen der Herkunftsfamilie, welche Bedeutung haben erlernte Bindungsstile für die eigene Ehe? Um die Fragestellung dieser Arbeit ausreichend absichern zu können, werden der komplizierte Sachverhalt von Herkunftsfamilie und ehelicher Zufriedenheit aus verschiedenen Perspektiven betrachtet: Eine knappe historische Übersicht zeigt den Wandel des Eheverständnisses, ausgehend von der vormodernen Familie über die bürgerliche Ehe des 20. Jahrhunderts bis hin zur spätmodernen Familie mit ihrer familiären Individualisierung. Zwei Konzepte von familiärer Beeinflussung werden vorgestellt, innerfamiliale Bindungsstile erläutert und die Auswirkungen dysfunktionaler Familieneinflüsse erfasst. Was aber tun bei negativer familiärer Vorprägung? Die eigene Ehe zu pflegen erfordert persönliche Sorgfalt sowohl für den Mann als auch für die Frau und individuelle seelsorgerliche Aufmerksamkeit durch die christliche Gemeinde. Schließlich reflektiert der Autor die Forschungsergebnisse auch für die Praxis der Seelsorge.