Blende mich, Ferner, bei Tag nicht am flimmernden Blau einer hoffenden Stunde. Schließ mir am Abend, wenn es müde vor Sehnsucht, behutsam mein Auge. Kehr bei mir ein, wenn es dunkelt, nimm mich und gib einen Augenblick mir meine Seele zurück. Verletze mir nachts, wenn Du fort bist, im Traum nicht mein Auge an einer Scherbe von Dir. Wende mir über dem Schnitt, der uns trennt, meinen Blick, dass er sieht: Auch Du kannst die Wunde nicht heilen. Doch still mir im einsamen Frühlicht das Bluten des Messers.

Kaline von Bose, 1963 geborene Heyne, ist gelernte Buchhändlerin (Kunst, Architektur, Design), Philologin MA (Italienische Philologie, Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache und Zweitsprache, Lehrkraft an verschiedenen Schultypen, nicht nur für Deutsch und Ethik. Sie ist gebürtige Münchnerin, lebt und lebte hier und in Berlin. Und sie schreibt seit schon eigentlich immer, vor allem Gedichte. Ihre Heimat ist ihre Sprache, ihr Glaube genauso.

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