Individuelle Leseförderung in heterogenen Lerngruppen der Grundschule

Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,1, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem in der Literatur vielfach so betitelten 'PISA-Schock', hat die Lesekompetenz deutscher Schülerinnen und Schüler verstärkt Aufmerksamkeit erhalten. Um zu erfahren, wie es wirklich um die Lesefähigkeit deutscher Grundschülerinnen und -schüler bestellt ist, soll im ersten Kapitel die Ergebnisse der internationalen Grundschul- Lese-Untersuchung (IGLU) von 2006 dargestellt werden. Im Anschluss daran wird die Wichtigkeit einer individuellen Leseförderung hervorgehoben und der bildungspolitische Hintergrund erläutert. Damit einhergehend wird auf die Heterogenität der Schülerschaft und den, dieser Arbeit zugrunde liegenden, Heterogenitätsbegriff eingegangen werden. Unstrittig ist die zentrale Bedeutung der Lesekompetenz für die schulische Bildung (vgl. Schiefele et al. 2004, S. 9-10; vgl. Wrobel 2008, S.12). Sie kann als Schlüsselqualifikation für schulischen und beruflichen Erfolg3 angesehen werden. Auch für die Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten (vgl. Schiefele et al. 2004, S.9-10) und für das selbstständige Erschließen von Wissen (vgl. Schenk 1997, S. 39) wird sie als bedeutsam angesehen. Was genau ist aber unter Lesekompetenz zu verstehen? Dieser Frage wird im dritten Kapitel nachgegangen, wo Determinanten der Lesekompetenz aufgeführt und Einflussfaktoren auf die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern genannt werden. Ziel ist es, alle Kinder entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse zu fördern. Der Blick auf Unterschiede zwischen starken und schwachen Leserinnen und Lesern soll Probleme beim Lesen verdeutlichen und aufzeigen, wie weniger kompetente Leserinnen und Leser gefördert werden können und welche Hilfestellungen diese benötigen. Auch Einflussbereiche auf die Entwicklung der Lesekompetenz der Kinder sollen aufgeführt werden, um Kindern aus lesefernen Elternhäusern angemessen fördern zu können. Wird von guten und schlechten Leserinnen und Lesern gesprochen, bezieht sich dies nicht auf Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder Legasthenie und auf Hochbegabte. Dies ist vor dem Hintergrund sinnvoll, dass auf Leseschwächen durch Maßnahmen der inneren Differenzierung, wie sie in dieser Arbeit für eine individuelle Förderung nahegelegt werden (vgl. Kap 5.3), nicht angemessen eingegangen werden kann (vgl. Lehberger & Sandfuchs 2008, S.14). Auf individuelle Fördermöglichkeiten für begabte Leserinnen und Leser kann im Rahmen dieser Arbeit aus Gründen der Schwerpunktsetzung nicht eingegangen werden.