Individuum zwischen Räumen. Wahrnehmung, Verortung, Grenzen

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Wien, Veranstaltung: Körper_Texte: Tanz, Theater, Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Räume sind omnipräsenter Bestandteil unserer Leben und begegnen uns unentwegt. Wir sind nicht nur Nutzer_Innen tatsächlicher architektonischer Räume, die uns als Mängelwesen Schutz vor dem Außen geben, nicht nur ständige Bewohner_Innen sozialer Räume, die distinktive Erwartungen an uns richten, sondern vornehmlich Träger_Innen innerer Räume, deren Erkundung tatsächlich eine Lebensaufgabe darstellt. Räume sind unerlässliche Rahmenbedingungen für menschliches Zusammenleben und persönliche Entfaltung. Räume sind interdisziplinärer Forschungsgegenstand und eröffnen auf psychologischer, philosophischer, architektonischer, sozialer, kulturwissenschaftlicher und literarischer Ebene zahlreiche Analysemöglichkeiten und ermöglichen dadurch einen theoretischen Zugang gesellschaftliche Strukturen zu erschließen. An Georg Büchners Drama ¿Woyzeck¿ und dessen gleichnamiger Hauptfigur werde ich in der vorliegenden Arbeit Raum- Beobachtungen anstellen und unter Berücksichtigung einschlägiger (literarischer) Raumkonzeptionen einen Erklärungsversuch seiner Handlungsweise als räumlicher und sozialer Grenzgänger unternehmen. Primär wird zu dieser Untersuchung Mary Overlies Theorie der Six Viewpoints herangezogen. Die Tanz- und Bewegungskünstlerin hat mit ihrer Text ¿Standing in Space¿ ein theoretisches Lehrsystem entworfen, dass als philosophisches Analyseinstrument für Performances, Theater und Tanz herangezogen werden kann.