Informationspraxen in der Bildungsforschung

Wie werden in der Bildungsforschung Daten gebraucht oder – anders ausgedrückt – wie werden Daten zu Forschungsdaten mit entsprechender Aussagekraft für die betreffende Forschungsfrage und somit zu relevanter Information in der Forschungspraxis?
Um dieser Frage nachzugehen, werden Informationspraxen in fünf unterschiedlichen Bildungsforschungsprojekten ethnographisch untersucht, beschrieben und kontrastiert.
Damit wird aufgezeigt, wie diese Forschungsprojekte sich durch die Herstellung, Verwendung und Re-Konfiguration von Apparaturen, Materialien und Daten in Auseinandersetzung mit einem Untersuchungsgegenstand befähigen, ihren jeweiligen Forschungsfragen nachzugehen.
In dieser Arbeit wird daher weniger – wie sonst in der Informationswissenschaft oft üblich – erst das Endprodukt der wissenschaftlichen Arbeit, die wissenschaftliche Publikation, in den Fokus des Erkenntnisinteresses gerückt. Stattdessen wird den Informationspraxen, speziell den Interaktionen bei der Herstellung und Verwendung von Forschungsdaten in ihren Gefügen, eine vorrangige Stellung beim Forschungsinteresse zugesprochen, ohne jedoch die Publikationen zu vernachlässigen.
Publikationen werden hier – ebenso wie andere Entitäten – als Teil des zu untersuchenden Interaktionsgefüges betrachtet, mittels dessen Bildungsforschung stattfindet.
Beiträge zur Theorie und Geschichte der Erziehungswissenschaft, Band 42

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