Inhalt und Funktion der Seelenfang-Szenen im Innsbrucker Osterspiel

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Geistliche Spiel des Mittelalters widmet sich der Darstellung des heiligen Ostergeschehens in einer theatralen Form. Den biblischen und liturgischen Bestandteilen der Stücke wurden im Laufe ihrer Entwicklung immer mehr weltliche und legendarische Handlungsstränge hinzugefügt. Eine besonders wirkungsvolle Szene ist das Teufelsspiel mit dem Seelenfang und der sich anschließenden Ständesatire. Geprägt von burlesken, komischen aber auch furchteinflößenden Elementen gestalten sich die Seelenfangszenen als ein ganz eigener außergewöhnlich dynamischer Bestandteil des Geistlichen Spiels. Diese Seelenfang-Szenen mit ihrer Funktion und Bedeutung für das zeitgenössische Publikum des Spätmittelalters sollen in der vorliegenden Arbeit analysiert und herausgestellt werden. Dazu wird zunächst das Innsbrucker Osterspiel in seiner Tradition erläutert, sowie der Ablauf des Spiels umrissen. Im Anschluss folgt eine Darstellung und Analyse der Seelenfangszenen. Selbiges geschieht mit dem Spieltext des Redentiner Osterspiels. Im Vordergrund der Analysen soll die Wirkung der dargestellten Ständesatire, die Heilsgeschichte und der Einfluss der unterschiedlichen Teufelsgestalten auf die Zuschauer stehen. Abschließend soll unter Bezugnahme beider analysierter Spieltexte die Frage geklärt werden: Was leistet das geistliche Spiel, im Besonderen die Seelenfangszene bzw. das Teufelsspiel?