Inklusion im Nachwuchsleistungssport

Mit diesem Buch wird erstmals eine empirische Datengrundlage und damit Orientierungswissen zu den Anforderungen und Bewältigungsprozessen im paralympischen Nachwuchsleistungssport unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport vorgelegt. Jugendliche Athletinnen und Athleten sind mit der Herausforderung konfrontiert, neben den Anforderungen des Leistungssports zugleich den Ansprüchen einer schulischen Ausbildung gerecht zu werden. Zur Bewältigung einer dualen Karriere sind in den 1990er Jahren in Deutschland Eliteschulen des Sports etabliert worden. Aktuell gibt es bundesweit 43 Eliteschulen des Sports, an denen derzeit mehr als 11.500 Talente gefördert werden. Jedoch werden an den Schulen bislang nur wenige jugendliche Leistungssportler/-innen mit Behinderung unterrichtet. Im Buch wird der Frage nachgegangen, wie jugendliche Kaderathletinnen/-athleten mit Behinderung, die an Eliteschulen des Sports versus Regelschulen unterrichtet werden, mit der Doppelbelastung umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. Es wird aufgezeigt, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesem Zusammenhang im paralympischen versus olympischen Nachwuchsleistungssport bestehen und welche Vor- und Nachteile Eliteschulen des Sports dem paralympischen Nachwuchs bieten. In der Studie sind die Sichtweisen von Nachwuchsathletinnen/-athleten, Eltern, Trainer/-innen und Schulleitungen einbezogen und es werden Erkenntnisse aufgezeigt zu Barrieren auf der Ebene der Strukturen sowie der Kulturen und Praktiken.

Prof. Dr. Sabine Radtke ist Universitätsprofessorin im Department Sport & Gesundheit der Universität Paderborn und leitet den Arbeitsbereich Inklusion im Sport.