Inklusion vor, auf und hinter der Bühne

Barrierefreiheit und Inklusion im Theater? Ja, das kann funktionieren. Evelyn Kiok zeigt am Beispiel der Inszenierung WOY, einem Experiment am Theaterhaus Hildesheim, wie Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderung bei Proben und Aufführungen gelingen kann: im Zuschauerraum vor der Bühne, im Ensemble auf der Bühne und im Theaterteam hinter der Bühne. Sie stellt die Unterschiede zwischen barrierefreien und inklusiven Theateraufführungen für ein diverses Publikum aus tauben, schwerhörigen und hörenden Menschen vor und macht deutlich, wie der kreative Einsatz von Deutscher Gebärden-, Laut- und Schriftsprache die Inklusion im Publikum befördern kann. Besonders wertvoll sind die Einblicke in die Probenarbeit, die zeigen, welche Inklusionsstrategien in der Praxis funktionieren und welche nicht. Kioks Erkenntnisse zu den damit verbundenen Lernprozessen, Herausforderungen und praktischen Lösungen sind wegweisend für zukünftige inklusive Theaterinszenierungen.

Evelyn Kiok hat einen Bachelor-Abschluss in Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und Germanistik an der Georg-August-Universität in Göttingen erworben sowie einen Master-Abschluss in Gebärdensprachen an der Universität Hamburg. Sie hat am DGS-Korpus-Projekt der Akademie der Wissenschaften in Hamburg mitgewirkt und arbeitet in den Bereichen Untertitelung für taube und schwerhörige Menschen (SDH) und Audiodeskription.