Inklusives Spiel in der Kita. Möglichkeiten der heilpädagogischen Entwicklungsförderung

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,0, IU Internationale Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit geht es um entwicklungsförderliche Spielgestaltungsmöglichkeiten in Regelkindergärten, inklusiven Kindergärten sowie Förderkindergärten. Während in Förderkindergärten ausdifferenziert wird, um eine optimierte, förderbedarfsspezifische Förderung zu erreichen, sind sowohl in Regelkindergärten, als auch in inklusiven Kindergärten, bei unterschiedlichen Rahmenbedingen Kinder mit und ohne Förderbedarf zu finden. Die Arbeit untersucht heilpädagogische Gestaltungsmöglichkeiten von inklusiven Spielsituationen in Regelkindergärten und inklusiven Kindergärten. Dabei soll dargestellt werden, welche Methodik in der inklusiven Spielgestaltung eine entwicklungsförderliche Auswirkung gleichermaßen für Kinder mit und ohne Förderbedarf darstellt. Dabei soll in dieser Arbeit in besonderem Masse die Gruppe der Kinder mit 'geistigen Behinderungen' berücksichtigt werden. Der inklusive Leitgedanke gemäß Behindertenrechtskonvention kennt keine separierten Gruppen, dies bedeutet in der Konsequenz, dass nicht nur eine Ausgrenzung aufgrund eines Förderbedarfs zu vermeiden ist, sondern letztlich jegliche denkbare, z.B. auch durch Ethnizität oder Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen. Im Gegensatz zu vielen Regelkindergärten werden in inklusiven Kitas Abweichungen von der Norm nicht nur im positiven Sinne angenommen, sondern diese als Vielfalt ausdrücklich willkommen geheißen. Ein anderer kultureller Hintergrund wird hier z.B. eher als Vorteil interpretiert. Eine solche Kita ist als ein Ort des Lebens und Lernen für alle zu verstehen. Während der inklusive Leitgedanke in Regelkindergärten durch Zuteilung von Unterstützungsressourcen entsprechend den jeweiligen Bedarfen erfolgt, ist das Potenzial und Know-How in inklusiven Kindergärten systemimmanent. Erforderliche Veränderungen in konzeptioneller, personeller und baulicher Hinsicht sind hier im Idealfall gegeben bzw. abgeschlossen. Neben dem Abbau von Barrieren auf allen Ebenen ist es eine Kernaufgabe, Lern- und Spielsituationen so zu gestalten, dass alle Kinder uneingeschränkt an den Angeboten teilnehmen können und diese Spielsituationen zum gemeinsamen Spiel aller Kinder miteinander einladen und sich hier keine homogenen Gruppen bilden. Die besondere Herausforderung ist hier, dass diese inklusiven Spielsituationen nicht nur von allen gleichermaßen nutzbar sind, sondern auch für alle Kinder eine entwicklungsförderliche Wirkung beinhalten.

Über den Autor: Michael Hubig, Jahrgang 1963, in Minden geboren, ist verheiratet und hat 2 Töchter. Nach langer selbstständiger Tätigkeit studierte der Autor zunächst Soziale Arbeit und direkt im Anschluss Heilpädagogik. Praktische Erfahrungen konnte er vor und während des Studiums durch langjährige Tätigkeit in der rechtlichen Betreuung sowie Praktika im Bereich der Vormundschaft für Minderjährige sammeln. Sehr schnell war für den Autor klar, dass seine Perspektive im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe liegt. Es folgten mehrere Jahre in einer stationären Intensivwohngruppe sowie die Tätigkeit als Therapeut für autistische Kinder. Das besondere Interesse des Autors liegt im Bereich der Traumapädagogik und der Psychotraumatologie, daher fokussiert sich seine weitere fachliche Ausrichtung in diesen Bereich.