Innovationswirkungen normierter Umweltmanagementsysteme

Auf dem Hintergrund der kontinentaleuropaischen, traditionell engen Regelungsdichte des Wirtschaftslebens heben sich im angelsachsischen Raum beheimatete Steuerungs­ instrumente besonders ab, die durch Eigeninitiative, Freiwilligkeit und privatwirtschaftliche Kontrollmechanismen charakterisiert sind. Solche, auf marktliche Anreizwirkungen setzende Instrumente finden in der Umweltpolitik zunehmend Beachtung. Neben Abgaben und Lizen­ zen ist hierbei vor allem an Reputationsvorteile aufgrund von PrOfsiegeln, Zertifizierungen oder Preiswettbewerben zu denken. In diesem Zusammenhang ist nun die offentlich akkreditierte, anerkannte Begutachtung des Umweltverhaltens eines Unternehmens von besonderem Interesse. Vieles spricht dafUr, daB diese Art der Publizitat des okologischen Standards einen Nachfragedruck seitens der Oftentlichkeit und der Konsumenten auslost, wenn und da sie zu Recht oftensiv als Wett­ bewerbsargument eingesetzt wird. Eine Vorbildfunktion fUr solche sog. suasorischen Instrumente oder Normierungssysteme weisen die Qualitatszertifizierungen (z. B. nach ISO 9000 ft.) auf. Auf diesem Feld ist in zwischen eine beachtliche Verbreitung und Sogwirkung entstanden, so daB solche Quali­ tatsstandards geradezu als "Selbstlaufer" gelten konnen: Es versteht sich, daB kein Zulieferer in der Verarbeitenden Industrie Chancen hat, ohne Qualitatszertifizierung bei einem Abnehmer ins Geschiift zu kommen. In dieser Schrift geht es Olaf Bahner nun um ent­ sprechende Wirkungen der unternehmerischen Umweltpolitik, d. h. um die Bedeutung nor­ mierter Umweltmanagementsysteme.