Institutionell-ökonomische Reform des Ratingmarktes. Eine kritische Analyse der Theorie und Struktur des Ratingsystems

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 1,7, Bergische Universität Wuppertal (Europäisches Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen), Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ausgangspunkt der Forschungsarbeit bildet die terminologische Klärung zentraler Begrifflichkeiten. In vorliegender Untersuchung bilden das Ratingsystem und die institutionelle Reform die wesentlichen Forschungsobjekte. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es nun, das Ratingsystem hinsichtlich theoretischer und struktureller Aspekte kritisch zu evaluieren um ein konzeptionelles Umdenken zu einer institutionell-ökonomischen Reform des Systems zu begründen. Im Zuge dessen wird eine primär makroökonomische Perspektive eingenommen. Die Ergebnisse werden auf Basis theoretischer aber auch empirischer Anhaltspunkte entwickelt. Zur Erreichung dieses Forschungsziels wird in drei Schritten vorgegangen. Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Ratingmarktes hin zu dessen gegenwärtiger Verfassung. Zu Beginn werden die zentralen geschichtlichen Ereignisse des Ratingsystems in Form einer Chronik skizziert. Darauf aufbauend wird der Verlauf der Finanzkrise 2007/2009 als die Kehrseite des Aufstieges rekonstruiert, um die Verantwortlichkeit der Agenturen kritisch zu hinterfragen. Der letzte Abschnitt des Kapitels widmet sich hingegen den aktuellen Marktdynamiken innerhalb des Ratingwesens, welche eine erste Notwendigkeit der Umstrukturierung zugrunde legen. Im zweiten Schritt wird sich, in eine vermehrt produktorientierte Betrachtung begeben, um die Kreditwürdigkeitsprüfung als eigenes System zu umreißen. Im Zuge dessen ist die theoretische Grundlage der Ratingintermediation zu erörtern und deren Funktionalität anhand einer ausgewählten Studie empirisch zu untersuchen. Der darauffolgende Abschnitt befasst sich mit den verschiedenen Ausprägungen und Komponenten der Bonitätsbeurteilung. Kapitel zwei und drei entwickelt somit die theoretische und empirische Bestandsaufnahme des Erkenntnisobjektes der Forschungsarbeit. Auf Basis dessen gilt es die Politikoptionen kritisch zu hinterfragen und zur Diskussion zu stellen. In diesem Zusammenhang schließt die Arbeit bei den US- und EU-Ratingreformen, in Folge der im Vorfeld dargelegten Finanzkrise an. Die Analyse empirischer Daten dient dabei folgend als Grundlage, für eine kritische Würdigung des Status quo der Regulierungspolitik des Ratingsystems. Abschließend wird ein theoretisches Konstrukt in Form eines Gedankenexperimentes präsentiert, welches in der institutionell-ökonomischen Reform des Ratingsystems gipfelt.