Institutionen und ihre Ontologie

Mit Handlungsweisen wie Eheschließungen und Staatsgründungen, die selbst neue Realitäten erschaffen, mit Eigenschaften wie Vereinsmitglied oder Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens zu sein, die normativ zur Geltung kommen, mit Artefakten wie Banknoten, Uniformen oder Verdienstorden, deren Identitätsbedingungen nicht einfach an ihrem physikalischen Substrat festzumachen sind, stellt die soziale Wirklichkeit eine Herausforderung für jede Ontologie dar. Und dies nicht nur, weil sich die Vielfalt der zu berücksichtigenden Entitäten als kaum übersehbar erweist, sondern vor allem weil unklar ist, welche ontologischen Konzepte - seien sie revisionär oder deskriptiv - hier überhaupt greifen und welcher explanatorische Wert ihren Kategorien zuwächst. In aller Schärfe stellen sich diese Fragen dann für soziale Entitäten wie Institutionen, die über ihre adäquate ontologische Beschreibung hinaus noch nach einer Erklärung für ihre Identität durch alle Veränderungen hindurch - vom Eigenschaftswechsel bis hin zur zeitweisen Unterbrechung ihrer Existenz - verlangen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes versuchen dieses bisher vernachlässigte Forschungsgebiet zu erkunden, in seinem Umfang zu vermessen und in Problemzonen aufzuteilen, für die erste Lösungsansätze entwickelt werden.

Verwandte Artikel

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Optionen einer philosophischen Werttheorie Gerhard Schönrich

28,00 €*
Download
PDF
Persistenz, Indexikalität, Zeiterfahrung Pedro Schmechtig, Gerhard Schönrich

189,95 €*
Download
PDF
Kant's Concept of Dignity Yasushi Kato, Gerhard Schönrich

104,95 €*
Download
ePUB
Kant's Concept of Dignity Yasushi Kato, Gerhard Schönrich

104,95 €*