Instrumentalisierte Verantwortung?

Wirtschaftliche, staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure sind sich einig: Das Engagement für Unternehmensverantwortung - heute auch Corporate Social Responsibility (CSR) - soll sich für Unternehmen finanziell rentieren. Wie konnte sich der sogenannte »Business Case for CSR« - das Interesse an gesellschaftlicher Verantwortung aus ökonomischen Gründen - als dominantes Motiv für die Verantwortung des Unternehmens durchsetzen?
In ihrer historischen Diskursanalyse zeichnet Nora Lohmeyer die Entwicklung der Auseinandersetzung um Begriff und Motive unternehmerischer Verantwortung in der BRD nach und stellt die bislang nur beiläufig behandelte Historie dieses Prozesses in ihrer gesamtgesellschaftlichen Dimension dar.



Nora Lohmeyer (Dr. rer. pol.) ist Postdoktorandin im Projekt »Changes in the Governance of Garment Global Production Networks: Lead Firm, Supplier and Institutional Responses to the Rana Plaza Disaster« an der Freien Universität Berlin. Ihr Forschungsinteresse liegt im Bereich makro-organisationaler Phänomene, wie u.a. Fragen der diskursiven Pfadabhängigkeit, der Politik unternehmerischer Verantwortung und der Governance globaler Produktionsnetzwerke in der Bekleidungsindustrie - insbesondere mit Blick auf Arbeitsstandards.