Inszenierung der Autonomie- und Abhängigkeitsverhältnisse in Walther von der Vogelweides Sangsprüchen. Interpretation der Sangsprüche
Autor: | Anonym |
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EAN: | 9783346426604 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 23.06.2021 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Autonomie - und Abhängigkeitsverhältnisse Interpretation Mediävistik Minnesänger Mittelalterliche Literatur Sangspruchlyrik Sangsprüche Textanalyse Walther von der Vogelweide Ältere Deutsche Literatur |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar Mediävistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht, wie Walther von der Vogelweide die Abhängigkeit beziehungsweise die Autonomie seinen Gönnern gegenüber im Einzelnen inszeniert. Dies wird beispielhaft an ausgewählten Sangsprüchen herausgearbeitet. Anschließend folgen zuerst eine chronologische Zusammenstellung von Walthers Gönnern und dann die Darstellung des Status eines fahrenden Sängers in der mittelalterlichen Gesellschaft. Durch seine Tätigkeit als fahrender Sänger und seine teils sehr mächtigen Gönner, wie beispielsweise Könige oder dem Kaiser, war Walther von der Vogelweide informiert über politische Geschehnisse. An großen Höfen seiner Zeit war er als Berufssänger aktiv. Ob dabei die materielle Abhängigkeit von seinen Gönnern seine Kunstausübung bestimmte, soll im Folgenden genauer untersucht werden. Walthers Bemühen um Aufmerksamkeit, gerechte Entlohnung und Anerkennung ist sicherlich in vielen seiner Sangsprüche ablesbar, wie zum Beispiel in L 21,10, der im Hauptteil dieser Arbeit behandelt wird. In anderen inszeniert sich Walther selbstbewusst und richtet seine Worte sogar direkt an den König, wie in der Philippschelte L 19,17. Er stellt sich somit selbst in verschiedenen Rollen dar. Laut Kern trägt er unterschiedliche Masken, also personae, und denkt sich sowohl als jenes Ich, von dem im Text die Rede ist, als auch als das Ich, das im Text das Wort führt, als Singender. Er nimmt die Rolle des um milte bittenden Sängers, des scharfen Kritikers oder auch des Beraters in seinen Sangsprüchen an, was im Verlauf dieser Arbeit sichtbar wird. Für Eschke sind diese Rollen, in denen er sich selbst in Szene setzt und sich bewusst in den Vordergrund drängt, ein hervorstechender Einzelzug seiner Sangspruchdichtung.