Inszenierung der Massen im politischen Film: Griffith, Eisenstein und Riefenstahl im Vergleich

Das Thema dieses Buches ist die Inszenierung der Massen im politischen Film. Den Ausgang der Untersuchung bilden drei Filmbeispiele, nämlich David W. Griffths ¿The Birth of a Nation¿ (1915), Sergej M. Eisensteins ¿Bronenosets Potyomkin¿ (1925) und Leni Riefenstahls ¿Triumph des Willens¿ (1935). Die filmwissenschaftliche Analyse von jeweils einer Szene pro Film wird anschließend auf Elias Canettis Massendefinition in seinem Werk ¿Masse und Macht¿ (1960) bezogen. Da allen drei Filmen eine starke Propagandaabsicht nachgesagt wird, stellt sich die Frage, ob sich Masseninszenierungen durch ihren Überwältigungscharakter speziell dafür auch im Film instrumentalisieren lassen. Die ausgewählten Filmbeispiele sind Meilensteine der Filmgeschichte, v. a. bekannt durch die enorm manipulative Bildkraft der Inszenierungen. Das Thema bleibt bis heute aktuell, da politische Ideologien auch heute noch und v. a. durch das Medium Film verbreitet werden. Dieser Analyse wird eine geschichtliche Reflexion über Masseninszenierungen, von den gigantischen Zeremonien der Olympischen Spiele zu den Bewegungschören der Fest- und Freiluftkultur des 20. Jahrhunderts bis zu den Machtinszenierungen der Nationalsozialisten, vorangestellt.