Integration, Assimilation, Akkulturation und Enkulturation

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Auszüge aus dem Text: ..Insbesondere als Folge von Arbeits- und Flüchtlingsmigration ist die Gesellschaft dieses Landes multikulturell und vielsprachig in ihrer Gestalt und es ist zu erwarten, dass sich dies künftig eher verstärken als verringern wird, wobei Heckmann bereits 1981 auf diese Entwicklungstendenz hingewiesen hat. ...Während Schrader (1989, S. 436) noch vereinfacht die Migration als '...das Verlassen des bisherigen und das Aufsuchen eines neuen, als dauerhaft angestrebten Wohnorts in einer signifikanten Entfernung...' beschreibt, gehen Elias und Scotson (1990, S. 248) in ihrer Definition über den Aspekt des Ortwechsels hinaus und erachten vor allem '...den Wechsel der Gruppenzugehörigkeit...' als charakteristisch für die Migration. Die Autoren betonen hierbei, dass sich Migranten nicht nur physisch von einem Ort zum anderen bewegen, sondern dabei auch zugleich von einer Gesellschafts- beziehungsweise Kulturgruppe in eine andere überwechseln. An diesem Berührungspunkt zwischen zwei Kulturen, ist der Prozess der Akkulturation einzuordnen, bei dem unterschiedliche Kulturen durch Interaktion ihrer Mitglieder aufeinander treffen und in einen Austausch geraten, der kulturelle Veränderungen nach sich zieht. ... Aus den bisherigen Publikationen zur Akkulturation geht keine allgemeinverbindliche Definition von diesem Konstrukt hervor. Es zeigen sich beim Gebrauch dieses Begriffes häufig Unklarheiten und Widersprüche: Zum einen wird mit diesem einmal das Ergebnis von Kulturkontakten und zum anderen der Prozess selbst bezeichnet, oder Akkulturation wird gleichbedeutend mit Termini wie Assimilation, Absorption, Integration und Enkulturation zur Beschreibung des individuellen Verhaltens im Prozessverlauf benutzt. Im Folgenden werden die oben genannten zentralen Grundbegriffe, die in der Migrations- und Akkulturationsforschung häufig konfundiert sind, voneinander abgegrenzt und die ihnen jeweils zugrunde liegende Bedeutung herausgestellt.

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