Interkulturelle Kompetenz als Anforderung im sozialpädagogischen Bereich und Ziel von Aus- und Fortbildung

Inhaltsangabe:Einleitung: Ebenso wie die Wissenschaftler Friesenhahn/Kniephoff/Seibel gehe auch ich davon aus, dass die Problemlagen unserer Zeit aus den nationalen Grenzen ausgewandert sind und mit Interventionen allein auf nationaler Ebene kaum noch zu bewältigen sind. Die Wissenschaftler formulieren diesbezüglich: „Der vielfach hochgelobten Internationalisierung der Wirtschaftsbeziehungen, der Medien und der Konsummöglichkeiten steht die Internationalisierung der Ausschlußmechanismen zur Seite“. Parallel zur Europäischen Integration wird das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten in den einzelnen Ländern - am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland nachvollziehbar - zunehmend problematisch, da Arbeits- und Lebenskontakte von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft - die gemeinsam in einem Land leben - mehr als je zuvor den Alltag bestimmen. Innerhalb nationaler Grenzen entsteht auch im Alltag immer mehr an Multikulturalität, der sich die Menschen - selbst wenn sie es wollten - nicht mehr entziehen können. Immer häufiger wird unser Handeln zu einem interkulturellen Handeln, welches sich in einer „interkulturellen Überschneidungssituation“ vollzieht, die dann entsteht, wenn Menschen einer bestimmten Kultur mit Menschen einer anderen Kultur in Kontakt kommen, mit ihnen auf intensive Weise kommunizieren, interagieren und kooperieren und sich dabei der kulturellen Andersartigkeit zwischen Eigen- und Fremdkultur bewußt werden. In den Worten des Psychologen A. Thomas stellen Interkulturelle Überschneidungssituationen daher „eine komplexe Interaktionssituation mit spezifischen Anforderungen, die zu Konflikten führen kann“ dar. Diese kulturellen Überschneidungssituationen lassen sich anhand vieler alltäglicher Situationen nachvollziehen. Es kommt zu einer zunehmenden Unzufriedenheit auf Seiten der Bevölkerung und nicht selten führt diese zu einer Schuldzuschreibung oder Ablehnung des/der „anderen“. A. Thomas formuliert in diesem Zusammenhang folgendes: „In der Sonder- und Grenzsituation interkultureller Überschneidungen kommt es gehäuft zu kritischen, zum Teil konflikthaft verlaufenden und als belastend erlebten Interaktionssituationen. Das eigene kulturelle Orientierungssystem, durch den Prozeß der individuellen Sozialisation erworben, versagt. Das Verhalten der fremdkulturell geprägten Interaktionspartner kann nicht mehr zuverlässig antizipiert werden“ Der grundlegende Gedanke bei A. Thomas als auch bei Levi-Strauss ist, dass sich in [...]