Interkulturelle Kompetenz und Kosmopolitismus als pädagogische Herausforderung?

Inhaltsangabe:Einleitung: Wir leben in einer globalisierten Welt. Die Menschheit hat die Schwelle zu einem globalen Zeitalter, auch wenn es manche nach wie vor nicht wahrhaben wollen, überschritten. Zwar wird der Mensch von Seiten der Soziobiologie oder der biologischen Evolutionsforschung als ein Nahbereichswesen charakterisiert, doch widerspricht diese Annahme in jeglicher Hinsicht der soziologischen Diagnose, dass wir längst zu einer Weltgesellschaft geworden sind und unser Leben in dieser gestalten müssen. Das Ausmaß, in dem unsere Lebenswelt in globale Bezüge eingebunden ist, ist unübersehbar: Grenzüberschreitender Austausch und grenzüberschreitende Produktion nicht nur von Waren, Dienstleistungen und Kapital, sondern auch – weniger erfreulich – von ökologischen Risiken, Terrorgefahren, Wirtschaftskrisen etc. Grenzüberschreitende Mobilität von Personen, die wiederum einen grenzüberschreitenden Austausch von Informationen und kulturellen Gütern begünstigt. Einhergehend mit der Globalisierung bzw. Denationalisierung sozialer Handlungszusammenhänge verändern sich auch die Reichweite und die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen, verschiebt sich das Koordinationssystem moralischer Maßstäbe. ‘Die Menschen der Gegenwart leben in unterschiedlichen historischen Zeiten und Kulturen, in sich aneinander stoßenden Ungleichheiten. Sie nehmen an globalen Prozessen Teil, in denen sich Angleichung und Differenzierung, Differenzierung und Entdifferenzierung, Anpassung und Widerstand gleichzeitig vollziehen und in denen die Angleichung der Lebenschancen unter Beibehaltung der kulturellen Vielfalt die Aufgabe ist’. Mit der Globalisierung werden Pluralisierungsprozesse ausgelöst, die eine ethische und kulturell-religiöse Heterogenisierung der Gesellschaften unweigerlich zunehmen lassen und deshalb ist es absehbar, dass der konstruktive Umgang mit kultureller Vielfalt und vor allem mit kultureller Andersheit in den kommenden Jahren nicht nur zu den Schlüsselqualifikationen von Managern in weltweit agierenden Unternehmen gehört, sondern sich auch zu einem allgemeinen Bildungsziel bzw. Bestandteil einer jeden Persönlichkeit und zum Erfolgsfaktor für ein produktives Erleben kultureller Vielfalt herausbilden wird. Angesichts der Globalisierung wichtiger Lebensbereiche und einer weltweiten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Integration bedarf es einer verstärkten Akzeptanz von Differenzen und einer Förderung von Gemeinsamkeiten. Dabei sind Spannungen [...]