Interkulturelle Werbung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Public Relations, Werbung, Marketing, Social Media, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Medien- und Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Die Welt der schnellen Bilder, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Anzahl weltweit operierender Unternehmen ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen. Diese Tendenz zur Internationalisierung der Unternehmen hat vielschichtige Ursachen: Zum einen haben große Fortschritte auf den Gebieten der Kommunikations- und Transporttechnologie die Nationen der Erde zu engeren Nachbarn werden lassen und internationalen Warenaustausch erst möglich gemacht. Zum anderen hat das politische Bestreben, Wirtschaftsbarrieren abzubauen und Märkte zu öffnen, den Warenaustausch unter den Staaten stark gefördert. Die Verschärfung der Konkurrenzsituation und die Sättigungserscheinungen auf den einheimischen Märkten haben schließlich das Engagement auf Seiten der Unternehmen verstärkt, den Absatz von Gütern und Leistungen außerhalb der Landesgrenzen zu steigern (vgl. Meffert/Althans 1982, S. 15ff). International operierende Unternehmen stehen vor der schwierigen Aufgabe, eine internationale und damit auch interkulturelle Kommunikationspolitik zu entwickeln. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, ob Werbung lokal an die jeweiligen Kulturen adaptiert werden muß (Differenzierung) oder ob eine inhaltlich und formal identische Werbung in allen Zielmärkten eingesetzt werden kann (Standardisierung). Bereits in den 60er Jahren wurde über die Möglichkeiten und Vorteile der Standardisierung im internationalen Marketing diskutiert. in den 80er Jahren wurde die Standardisierungsdiskussion insbesondere durch den berühmten Aufsatze von Theodore Levitt 'The Globalization of Markets' (1983) wiederbelebt. Befürworter der Standardisierung von Werbung berufen sich auf den Erfolg einzelner Unternehmen wie Coca-Cola, Marlboro, L'Oréal, IBM, Sony oder Nike, die bereits seit vielen Jahren erfolgreich weltweite nahezu identische Werbeauftritte für ihre Produkte und Dienstleistungen realisieren. Gegner dagegen weisen auf eine lange Liste von Beispielen fehlgeschlagener Standardisierungsversuche hin und plädieren dafür, internationale Kampagnen differenziert auf die jeweiligen Märkte oder Kulturen zuzuschneiden. Heute, zwanzig Jahre nach der Veröffentlichung von Levitts richtungsweisenden Artikel, ist die Diskussion über Standardisierung und Differenzierung von Werbung noch nicht abgeschlossen.

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