Internationale Zuständigkeit für ubiquitäre deliktische Schutzrechtsverletzungen.

Die internationale Gerichtszuständigkeit für Sachverhalte, die unter Einbindung des Internets geschehen, ist in tatsächlicher wie rechtlicher Hinsicht schwer zu bestimmen. Dies gilt besonders für das Immaterialgüterrecht, welches in materiell-rechtlicher Hinsicht vom Grundsatz der Territorialität geprägt ist. Die Ubiquität des Internets steht diesem diametral entgegen. Die vorliegende Untersuchung eröffnet unter besonderer Berücksichtigung der Staats- und Parteiinteressen einen Ausweg aus diesem Dilemma. Anhand einer Analyse und Bewertung derjenigen Interessen, deren Verwirklichung Gerichtsstände dienen, wird dargelegt, dass die umfassende Zuständigkeit eines EU-Mitgliedstaates der mosaikartigen eingeschränkten Zuständigkeit sämtlicher EU-Mitgliedstaaten vorzuziehen ist. Diese Erkenntnis wird durch eine rechtsgebietsvergleichende Untersuchung des Wirtschaftsrechts im weiteren Sinne sowie des Schiedsverfahrens untermauert.

Thimo Brand studied law from 2013 to 2018 at the University of Passau. He conducted his doctoral thesis during his time as a research assistant at the Chair of Civil Law, German, European and International Business Law (Prof. Dr. Michael Beurskens). Since 2021, Thimo Brand has been a legal trainee in the district of the Higher Regional Court of Munich und works part-time as a research assistant at the Chair of Law and Security in Digital Transformation (Prof. Dr. Dirk Heckmann).