Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN)

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2.0, Universität Konstanz (Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Informations- und Kommunikationspolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der letzten Tagung der ICANN-Versammlung, die Ende Juni 2002 in Bukarest statt fand, wurden die vom Vorstandsvorsitzenden Stuart Lynn angestoßenen Konzepte zur Strukturreform einstimmig beschlossen. Das bedeutet, dass ein zukunftsträchtiges Model der globalen Demokratie, nämlich Wahlen via Internet, welche im Oktober 2000 erstmals zur Ernennung von Vorstandsposten, angewandt wurde, trotz guter Resonanz abgeschafft werden soll. Damals wurden fünf der neunzehn Direktoren von Internetnutzern direkt gewählt. Als Gründe der Abschaffung wurden die hohen Kosten, die Anfälligkeit für Manipulationen und die Notwendigkeit einer größeren Autorität im Umgang mit nationalen Regierungen vorgebracht. Der Vorschlag von Lynn besagte, dass die Wahl der Mitglieder des ICANN-Vorstandes aus den Reihen von ernannten Regierungs- Unternehmensvertretern sowie Repräsentanten von Technikgruppen und gemeinnützigen Organisationen erfolgen soll. Somit sind im Gegensatz zur Online-Wahl 2000 die normalen Internet-Nutzer von der direkten Direktorenwahl ausgeschlossen. Was nun aussehen mag wie eine Einschränkung der Demokratie im Internet, ist im gleichen das nötige Vorgehen einer Organisation, die um Ihr Überleben und Ihre Handlungsfähigkeit ringt. Denn Vint Cerf, einer der ICANN-Direktoren, sieht sich durch das neue Konzept eher den bevorstehenden Verhandlungen mit dem US-Handelsministerium im kommenden September gewappnet. Im Folgenden werde ich versuchen näher die Organisation ICANN zu durchleuchten und betrachte den jetzigen Zustand der ICANN, sowie Ihre Konflikte und Problemfelder. Nach dieser Analyse werde ich mich der Hauptfragestellung, ob die ICANN eine demokratische Organisation ist, widmen.