Interreligiöses Lernen im Spannungsfeld von Kirche, Theologie und Schule

Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,7, Universität Paderborn (Fachbereich Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese schriftliche Arbeit im Rahmen der ersten Staatsprüfung beschäftigt sich mit dem Thema interreligiöses Lernen sowie dessen Bezugshorizonte. Dass das interreligiöse Lernen eine wichtige Voraussetzung für ein vorurteilfreies und tolerantes Miteinander der Religionen ist, haben nicht erst die Terroranschläge des 11. Septembers 2001 gezeigt. Dieses Ereignis sowie auch die schweren Anschläge in den Niederlanden gegen Moscheen und andere religiöse Einrichtungen im Winter des letzten Jahres, haben jedoch die Bedeutung dieses Lernen noch einmal deutlich vor Augen geführt. Die Unwissenheit über die fremden Religionen unserer Mitmenschen kann leicht zu Verunsicherungen im Verhalten diesen gegenüber, bis hin zur vollständigen Intoleranz, die in Gewaltakten enden kann, führen. Daher stellt sich die Frage nach der Bedeutung des interreligiösen Lernens nicht nur im Ausland. Denn seit den 1960er Jahren hat sich das gesellschaftliche Bild in Deutschland durch die Migration stark verändert. Durch die Einwanderer kamen nicht nur neue Nationalitäten in das Land, sondern auch unterschiedliche Glaubensgemeinschaften. Diese Entwicklung soll neben weiteren Aspekten in einer Gegenwartsanalyse nachgezeichnet werden, die zugleich die veränderten Bedingungen unserer Gegenwart berücksichtigt und deren Bedeutung für das interreligiöse Lernen herausstellt. Desweiteren soll thematisiert werden, welche Beziehung die Theologie in ihrer Geschichte zum interreligiösen Lernen aufweist, in dem die drei Beziehungsmodelle des Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus unter diesem Aspekt bearbeitet werden. Die christlichen Kirchen als traditionelle sinndeutende Institutionen finden sich in der heutigen Zeit in einer pluralisierten Gesellschaft wieder, in der sie sich entgegen ihrer Tradition behaupten, aber auch mitgestaltend einbringen müssen. Aufgrund der veränderten Situation sollen anhand von kirchlichen Lehrschreiben und Schreiben kirchlicher Einrichtungen, sowohl der katholischen als auch der evangelischen Kirche, deren Aussagen über das Verhältnis zu nichtchristlichen Religionen untersucht und deren Bedeutung für das interreligiöse Lernen herausgestellt werden. Neben diesen Dokumenten sollen aber auch die Aussagen der katholischen und der evangelischen Kirche bezüglich des Religionsunterrichts und dessen Form in Bezug auf das interreligiöse Lernen in den Blick genommen werden.

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