Investorenorientierte Unternehmensberichterstattung von Klimawandelwirkungen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 2,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auswirkungen des Klimawandels auf das menschliche Leben auf der Erde werden zunehmend spürbar: Überflutungen als Folge eines steigenden Meeresspiegels, Dürre- und Hitzeperioden in gemäßigten Klimazonen und andere Extremwetterereignisse mit hohen materiellen und ökologischen Schäden. Die Entwicklungen, die diese Herausforderungen mit sich bringen, stellen auch für die Wirtschaft bedeutende Veränderungen in Aussicht. Für Unternehmen wird der Klimawandel durch die Notwendigkeit zur Antizipation und zur Anpassung an die für sie relevanten klimatischen, technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu einer betriebswirtschaftlich existenziellen Aufgabe. Die Betroffenheit von Unternehmen von den Veränderungen der klimatischen Verhältnisse und die notwendigen Gegenmaßnahmen der Unternehmensleitungen werden damit für Investoren ein entscheidendes Thema bei Anlageentscheidungen. Um den möglichen Einfluss des Klimawandels auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens beurteilen zu können, benötigen Investoren Informationen darüber, in welchem Maße ein Unternehmen den zukünftigen Veränderungen ausgesetzt ist und wie es darauf reagieren wird. Eine wesentliche Quelle von Informationen, die für Investitionsentscheidungen relevant sind, ist die an externe Adressaten gerichtete, schriftliche Unternehmensberichterstattung. Für eine Berichterstattung über unternehmensbezogene Entwicklungen, die in Bezug zum Klimawandel stehen, wurden in den letzten Jahren von unterschiedlichen Organisationen verschiedene Berichtsvorgaben entwickelt. Ein Ziel dieser Vorgaben ist es, Inhalte und Form entsprechender Unternehmensberichte an externe Adressaten zu standardisieren und vergleichbar zu machen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, welche bestehenden Berichtsvorgaben und -frameworks geeignet sind, eine Unternehmensberichterstattung von Klimawandelwirkungen zu gewährleisten, die den Anforderungen der Investoren entspricht. Dazu wird ein Modell entwickelt, welches die notwendigen Inhalte einer investorenorientierte Unternehmensberichterstattung von Klimawandelwirkungen spezifiziert. Vier ausgewählte Berichtsvorgaben werden im Rahmen einer Inhaltsanalyse daraufhin überprüft, ob sie die Aufnahme dieser Informationen in die Unternehmensberichterstattung explizit fordern. Untersucht wird weiterhin, ob die relevanten Informationen möglicherweise implizit aus den geforderten Inhalten deutlich werden.