Inwieweit waren die Katharer eine nonkonformistische Bewegung?

Essay aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,7, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Essay möchte ich mit der Frage beschäftigen, inwieweit die Katharer eine nonkonformistische Bewegung waren. Bei den Katharern handelt es sich um die bedeutendste religiöse Bewegung des Mittelalters. Die Katharer waren keine Einheit, sondern sehr vielfältig und weit verbreitet. Sie starteten als Reformbewegung, grenzten sich später aber immer mehr von der katholischen Kirche ab. In einer dritten Phase kam es zu neuen Lehren oder auch Abwehrmechanismen, die diese Gruppe, dann immer stärker vom christlichen Glauben unterschied. Bei verfolgten Bewegungen, die später als Untergrundbewegungen fortgesetzt wurden, war es oft so, dass sie sich von der allgemeinen akzeptierten Kirchlichkeit unterschieden. Unter dem Begriff Nonkonformismus versteht man eine "von der herrschenden Meinung unabhängige Einstellung". In diesem Fall bezieht sich die herrschende Meinung auf die Mehrheitskirche, der die meisten Menschen damals angehörten. Die Katharer wiederum bildeten eine Gruppe, die eine andere Einstellung gegenüber dem Kirchenverständnis hatte als die Mehrheitskirche. "Die Geschichte der Katharer ist mehr oder weniger die Geschichte ihrer Verfolgung. Es gab nur sehr kurze Perioden, in denen sie ihren Glauben in aller Freiheit leben konnten ¿ was zugleich bedeutet, dass man ihnen kaum die Zeit ließ, über ihr eigenes Schicksal selber Zeugnis abzulegen, während ihre Gegner alle Muße und obendrein die Pflicht hatten, die großen Etappen ihrer Vernichtung ausführlich zu dokumentieren". Wer waren die Katharer? Warum aber waren die Katharer eine Bewegung, deren Lehre die Mehrheitskirche als Häresie ansah? Was unterschied die Lehre der Katharer von der einheitlichen Meinung der Mehrheitskirche? Inwieweit waren die Katharer somit eine Nonkonformistische Bewegung?