Ironie in verschiedenen Textsorten

Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,7, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Kommunikation dient nicht ausschließlich der Übertragung von Informationen. Häufig wenden Sprecher indirekte Sprechweisen an, um ihrem Gegenüber, über Informationen hinaus, etwas zu vermitteln. Die Ironie, als allgegenwärtiges Phänomen, stellt eines dieser indirekten Kommunikationsmittel dar. Sie ist sowohl in Alltagsgesprächen als auch in der Literatur zu beobachten. Zudem kann Ironie in anderen schriftlichen Texten, wie z.B. der folgenden Kontaktanzeige gefunden werden. ¿Frau völlig außer sich, weil die ¿4 davorsteht¿ und auch noch alleine mit Sohnemann (auch mit einer 4 aber ohne 0) ...brauche unzuverlässigen Mann, der mich kritisiert und mich nach kurzer Zeit wieder verlässt.¿ (Kontaktanzeige aus: Colibri April 2006) Ein Leser erkennt die Ironie hier intuitiv. Was veranlasst ihn aber, diese Kontaktanzeige als ironisch aufzufassen? Es scheinen sich komplexe Strukturen dahinter zu verbergen, die weder leicht zu durchschauen noch auf einer rein syntaktischen Ebene auszumachen sind. In der Literaturwissenschaft sind viele Beiträge zur Ironie in Bezug auf die Stilistik entstanden. Seit den 1960er Jahren befasst sich die Linguistik mit diesem Thema. Es lassen sich viele Auffassungen und Untersuchungen zur verbalen Ironie in der Literatur finden. Hieraus entwickelten sich konkrete Theorien, die herausstellen, wie ironische Äußerungen erkannt bzw. verstanden werden. Allerdings gibt es wenig linguistisch fundierte Arbeiten zur Ironie in Texten bzw. bestimmten Textsorten. In dieser Arbeit soll deshalb der Frage nachgegangen werden, ob sich die Theorien, die ursprünglich für ironische Äußerungen konzipiert worden sind, auch auf Ironie in Textsorten anwenden lassen. Die vorliegende Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Der theoretische Hintergrund bestimmt zunächst den Ironiebegriff, um die Ironie von anderen Stilformen abzugrenzen. Im Folgenden wird diese aus implikatur- und sprechakttheoretischer Sicht erläutert. Darüber hinaus werden weitere Erklärungsmodelle vorgestellt und diskutiert, die neue Herangehensweisen postulieren. Es wird zudem ein Überblick von Ironiesignalen aufgezeigt und im Anschluss diskutiert, ob diese zur Ironieerkennung notwendig sind. Den zweiten Teil dieser Arbeit bildet eine empirische Analyse, welche sich mit Ironie in verschiedenen Textsorten befasst und herausstellt, welche Ironietheorie die umfassendste ist. Abschließend werden ergänzend mögliche Verwendungsmotivationen von verbaler und textueller Ironie angeführt.

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