Irrwege, Erkenntnis, Selbstfindung - Eine exemplarische Analyse des Labyrinth-Motivs bei Dürrenmatt und Kafka
Autor: | Bieker, Steffen |
---|---|
EAN: | 9783640376896 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 100 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 20.07.2009 |
47,95 €*
Die Verfügbarkeit wird nach ihrer Bestellung bei uns geprüft.
Bücher sind in der Regel innerhalb von 1-2 Werktagen abholbereit.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht an Texten der Schriftsteller Dürrenmatt und Kafka exemplarisch die Verwendung des Labyrinth-Motivs in der modernen Literatur und analysiert es als ästhetisches Ausdrucksmittel von Erkenntniskritik, an dem Gefühle wie Orientierungslosigkeit und Ich-Ferne als typische Bewusstseinsformen der Moderne zum Ausdruck kommen. Im Rückgriff auf das Labyrinth-Mythologem um Theseus, Minotaurus und Dädalus werden zunächst grundsätzliche Bedeutungsebenen herausgearbeitet. Durch die ausführliche Verknüpfung mit dem Absurditätsbegriff von Camus und Platons Höhlengleichnis wird der Weg für eine intensive Analyse des Labyrinth-Motivs in vier Erzählungen Dürrenmatts geebnet. Es wird u.a. verdeutlicht, inwiefern Dürrenmatt das Labyrinth als zentrales Darstellungsmittel zur Beschreibung einer sinnverweigernden Welt einsetzt und den erkenntnistheoretischen Skeptizismus des Autors zum Ausdruck bringt. Tritt bei Dürrenmatt das Labyrinth-Motiv vor allem im Bereich des erzählten Geschehens in Erscheinung ¿ in Form eines literarischen Raumes, dem sich der Protagonist ausgesetzt sieht und ihm machtlos gegenübersteht ¿ so wird anschließend am Beispiel der Erzählung ¿Der Baü von Kafka ausgiebig untersucht, wie das Labyrinthische auf der Ebene der narrativen Gestaltung verarbeitet wird. Ambivalenzen, Widersprüche, Reflexivität etc. charakterisieren das labyrinthische Erzählen Kafkas, das den Bau nicht zuletzt auch als Allegorie auf den Schreibakt verstehen lässt und eine Sprachskepsis hervortreten lässt, die der Sprache ein nur ungenügendes Potential zur Durchdringung von Wirklichkeit zuschreibt.