Das Engagement für die Rechte sozialer Minderheiten sieht sich immer stärkerer Kritik ausgesetzt. Es gehe bloß um 'Identitätspolitik', die an einem nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel nicht interessiert sei. Das sind Folgen eines poststrukturalistisch geprägten Theorie- und Politikverständnisses. Die Rolle der Sprache wird übermäßig betont - die soziale Realität gerät in den Hintergrund. Diese Entwicklung wird in allen Feldern der Antidiskriminierungs- und Menschenrechtspolitik unter dem Modewort 'Intersektionalität' forciert. Dieser Sammelband befasst sich mit den Auswirkungen, die sich für queere Politik ergeben. Mit 10 Beiträgen und ihren Autor_ innen, die exemplarisch dafür stehen, dass nicht jede_r den Glauben an die Kraft kritischer Analysen und Auseinandersetzungen begraben hat. Mit Beiträgen von Till Randolf Amelung, Paula Busch, Ingo Elbe, Petra Klug, Eszter Kováts, Aaron Lahl, Patsy l'Amour laLove, Sabri Deniz Martin, Vojin Sa?a Vukadinovi?, André Windhorst und Sonja Witte

Till Randolf Amelung ist freiberuflicher Autor und Referent. Er hat Geschlechterforschung und Geschichtswissenschaften in Göttingen studiert. Beruflich beschäftigte er sich zuletzt vor allem mit geschlechtersensibler Gesundheitsversorgung sowie Diversity und Intersektionalität. Darüber hinaus hat er 10 Jahre Erfahrungen im LSBTI-Aktivismus hinter sich. Missstände in Wissenschaft und Aktivismus stehen im Zentrum seiner Kritik und haben ihn bereits zur Beteiligung an Beißreflexe motiviert. Texte von ihm sind in ausgewählten Sammelbänden und Medien wie der Jungle World, der Siegessäule, auf queer.de sowie Queerspiegel - dem queeren Blog des Tagesspiegels erschienen. Im März 2020 gab er den Sammelband Irrwege - Analysen aktueller queerer Politik heraus.