Islam in der Krise

Der Islam scheint selbstbewusst zu expandieren. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Religionswissenschaftler Michael Blume erklärt das Szenario als Symptom einer weltweiten tiefen Krise des Islams. Er zeigt: Es ist nicht einmal mehr klar, wie viele Muslime es tatsächlich noch gibt. Blume verweist auf massive Säkularisierungsprozesse in der islamischen Welt. Er benennt, was die einstige Hochkultur in Krisen und Kriege stürzen ließ. Die bis heute reichende Bildungskrise der islamischen Zivilisation wurde im 15. Jahrhundert eingeleitet. Faktisch werden viele arabisch-islamische Staaten nur am Leben erhalten durch den Ölverkauf, der demokratische Entwicklungen erstickt. Mangels einer schlüssigen Erklärung für den Niedergang übernehmen zahlreiche Muslime Verschwörungsmythen aus dem Westen und befördern damit weitere Akte terroristischer Gewalt. Das Buch bietet eine Chance, die Krise des Islams und die Konflikte zwischen den Kulturen besser zu verstehen und gemeinsam zu neuen Lösungswegen zu kommen.

Dr. Michael Blume lehrt, forscht und schreibt als Religionswissenschaftler. Beruflich ist er Referatsleiter für die nichtchristlichen Religionen und Minderheiten im Staatsministerium Baden-Württemberg. 2015/16 leitete er das Sonderkontingent des Landes für schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak. Er ist mit einer Muslimin verheiratet; er war Gründungsvorsitzender der Christlich- Islamischen Gesellschaft (CIG) Region Stuttgart e. V. Für seinen Blog (http://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens) wurde er von den führenden Wissenschaftsbloggern mit dem Scilogs-Preis ausgezeichnet.

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