Islam und Menschenrechte

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2,15, Universität Erfurt (übergreifend), Veranstaltung: Der Islam und der Westen - politische Kulturen und internationale Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn von Menschenrechten und dem Islam die Rede ist, so wirkt dieses Begriffspaar aus westlicher Sicht widersprüchlich bzw. gilt als nicht vereinbar miteinander. Ausgehend von diesem stereotypischen Vorurteil soll aufgezeigt werden, welchen Begründungsursprung die Menschenrechte haben bzw. wo ihre Wurzeln liegen und welches Verständnis von Menschenrechte heute in der Moderne existiert. Nach der Wesenserklärung der Menschenrechte wird untersucht, in wie weit die islamisch geprägte Welt zu diesen Ideen Zugang findet und sie rezipiert. Hierfür ist es notwendig zunächst das Bild des Westens aus islamischer Perspektive zu schildern, welches auf einschneidenden historischen Prozessen für die Muslime beruht. Dabei kann natürlich nicht von 'dem Islam' die Rede sein, sondern diese Religion muss verstanden werden als eine weltweite Glaubensgemeinschaft mit regional und kulturell sehr unterschiedlichen Interpretationen und Auslegungen. Die Heterogenität des Islam macht es schwierig, allgemeingültige Aussagen über strittige Punkte wie das Verhältnis zur Moderne bzw. den Menschenrechten zu finden. Daher ist es erforderlich eine interkulturelle Sichtweise zunächst einzunehmen, wie der Westen (der ebenfalls kein homogener Akteur ist) zum Islam im Punkt der Menschenrechte steht bzw. was der islamischen Welt vorgeworfen und was eingefordert wird, exemplarisch am Beispiel der Religionsfreiheit. Im zweiten Schritt werden innerislamische Bewegungen beschrieben und ihr Verhältnis zu Menschenrechten charakterisiert. Dabei ist die Glaubwürdigkeit des Universalitätsanspruches der Menschenrechte durchaus zweifelhaft, nicht zu letzt auf Grund der Aktionen der USA im Kampf gegen den Terror und die damit ergriffenen Maßnahmen, haben Muslime oft den Eindruck Menschenrechte haben die Funktion Druck auf wirtschaftlich und sozial schwache Staaten auszuüben, wo andere politische und wirtschaftliche Motive eine Rolle spielen.

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