Israels Erinnerungskultur am Beispiel von Yad Vashem

Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, , Veranstaltung: Seminarfach 'Reise nach Jerusalem', Sprache: Deutsch, Abstract: 1Einleitung 1.1Die Signifikanz des Themas Die Beschäftigung mit der Erinnerung an den Holocaust ist von großer Bedeu-tung, da nur so verhindert werden kann, dass ein erneuter Völkermord in Zukunft stattfindet. Die wichtige Frage ist jedoch wie erinnert werden soll, denn die Zu-gänge der Geschichte verändern sich mit jeder Generation und jedem Zeitabstand zu den historischen Ereignissen und aus diesem Grund muss sich auch die Ver-mittlung beständig modernisieren. Die Erinnerung hat eine enorme Mahnkraft und prägt zudem auch aktuelles politisches Handeln. Ein Zitat des ehemaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier trifft diese Signifikanz sehr gut: 'In einer Welt, die uns unsicher, ruhelos und ungeordnet vorkommen mag, ist die Geschichte Lehre, Mahnung und Ansporn zugleich. [...] Das Erinnern hat kein Ende und darf es auch nicht haben.' Nach Steinmeier solle man die Geschichte nutzen, um aus ihr zu lernen, und an den Holocaust auf ewig erinnern, denn das Vergessen ist in unserer heutigen, 'ru-helos[en]' Welt eine große Gefahr. 1.2Die Erläuterung der Fragestellung Das Ziel dieser Arbeit ist, herauszuarbeiten, inwieweit Israels verändertes Selbst-verständnis das offizielle Gedenken an die Shoah beeinflusst. Dazu wird als Bei-spiel die Gedenkstätte Yad Vashem herangezogen, da diese die nationale Erinne-rung vertreten soll. Daraus erschließt sich die Fragestellung: 'Inwiefern spiegelt die Gedenkstätte Yad Vashem die Veränderung des israelischen Selbstverständnisses wider?' Sie ist eine Erweiterung der Frage, wie in Yad Vashem erinnert wird, und ergänzt diese um den Bezug zu geschichtlichen Aspekten in Israel und der Entwicklung in der Gedenkstätte. 1.3Die Vorgehensweise Aus diesem Grund wird als erstes auf die Veränderung des Selbstverständnisses in Israel nach dessen Staatsgründung durch prägnante, historische Ereignisse ein-gegangen. Darauffolgend wird chronologisch die Entwicklung der Gedenkstätte Yad Vashem beschrieben und diese mit dem gewandelten Selbstverständnis Isra-els verknüpft. Dies endet mit einer ausführlichen Betrachtung der heutigen Ge-denkstätte in Bezugnahme des Gedenkens an die Opfer in Architektur und Auf-bau des neuen Museumskomplexes, sowie der gewählten Maßnahmen zum Tod der Zeitzeugen und zur Darstellung der Täter. Im abschließenden Fazit erfolgt die Beantwortung der Leitfrage durch Zusammentragen und Bewertung der wichtigs-ten, gewonnenen Erkenntnisse und ein kritischer Blick auf die methodische Durchführung der Arbeit.