Ist Chancengleichheit in der Schule möglich? Auseinandersetzung mit Theorien zu leitenden Strukturen in der Gesellschaft

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ist die Entscheidungsfreiheit des Menschen ein reales Konstrukt oder nur eine Illusion? Laut Bourdieu ist das Handeln der Akteure in unserer Gesellschaft vorbestimmt und geleitet. Es ist der Habitus, der das Handeln der Individuen unbewusst prägt. Der amerikanische Soziologe Parsons beschäftigte sich bereits vor Bourdieu mit der Gesellschaft als System und versuchte eine Struktur zu finden mit der das Gesellschaftssystem, ihre Subsysteme und das Handeln von Individuen begründet und auf ein Raster übertragen werden können. Die leitenden Strukturen der Individuen in einer Gesellschaft, die in den beiden Theorien erläutert werden, können als positive Orientierungshilfen oder aber auch als negative, gezwungenermaßen vorbestimmte Strukturen interpretiert werden. Dieser leitende vorgeprägte Lebensweg hat starke Auswirkungen auf die Heranwachsenden und deren Bildungszugang. Parsons geht von einer Chancengleichheit durch individuell erbrachte Leistungen im Schulsystem aus, während in Bourdieus Studie von einer Ungleichheit gesprochen wird, mit der Schülerinnen und Schüler schon in das Bildungssystem starten. Diese zwei unterschiedlichen Ansätze sollen in dieser Arbeit betrachtet werden. Zunächst wird der Strukturfunktionalismus nach Parsons aus dem Jahr 1951 betrachtet und die Studie von Bourdieu zu 'Die feinen Unterschiede' der Gesellschaft genauer erläutert. Anschließend sollen die Auswirkungen auf den Bildungszugang für junge Menschen betrachtet werden. Hierbei stellt sich die Frage, ob von einer Chancengleichheit wie bei Parsons gesprochen werden kann oder ob es sich doch eher um sozial geprägte Unterschiede handelt, die eine Chancengleichheit im Schulsystem verhindern.