Der Ritterroman 'Ivanhoe' von Sir Walter Scott gilt als ein wichtiger Bestandteil der literarischen Tradition des 19. Jahrhunderts und besitzt auch heute noch große Relevanz. In dem Buch geht es um die Abenteuer des Ritters Ivanhoe, der nach den Kreuzzügen in seine Heimat England zurückkehrt und dort in innenpolitische Scharmützel verwickelt wird. Der Roman spielt im 12. Jahrhundert in England, genauer gesagt, in der Zeit von König Richard Löwenherz Regierung (1189-1199). Es porträtiert die gesellschaftlichen und politischen Konflikte zwischen Normannen und Angelsachsen, der feudalen Adelsgesellschaft und dem aufsteigenden Bürgertum sowie verschiedene andere Konflikte, die sich in dieser Zeit abspielen. Es zeigt auch einige historische Ereignisse wie die Rückkehr von Richard Löwenherz aus dem Heiligen Land, den bevorstehenden dritten Kreuzzug, und die Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung. Das Buch zeichnet sich durch seine historisch detailreiche Beschreibung der damaligen Zeit und Kultur aus und bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben der Ritter und ihre Werte. Es thematisiert auch die damaligen politischen und gesellschaftlichen Konflikte, wie etwa die Doppelmoral der Kirche, das zweifelhafte Wirken der Ritterorden und insbesondere die Spannungen zwischen den normannischen Eroberern und ihren angelsächsischen Untertanen. Außerdem ist 'Ivanhoe' auch aus literaturhistorischer Sicht von Bedeutung, da es eines der ersten Werke ist, das den Ritterroman als Genre etabliert hat. Es beeinflusste auch viele spätere Werke, die sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzen, und gilt bis heute als Klassiker der englischen Literatur.

Walter Scott, vollständig Sir Walter Scott, (geboren am 15. August 1771 in Edinburgh, Schottland -1832) war ein schottischer Schriftsteller, Dichter, Historiker und Biograph, der häufig als Erfinder des historischen Romans angehsehen wird.