'Je vous salue Marie' von Jean-Luc Godard

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Französische Philologie - Landeskunde und Kultur, Note: 1,3, Universität Leipzig (Romanistik), Veranstaltung: Le Dieu Caché., Sprache: Deutsch, Abstract: Godard, Mitbegründer der Nouvelle Vague, liebte es schon immer, mit den vorgegebenen Strukturen und Denkmustern der Zeit zu brechen. Sein provokantes und avantgardistisches Inszenieren von Sprache und Bildern wurde exemplarisch für die neue Bewegung. Mit fortschreitendem Alter findet sich Godard inmitten einer Gesellschaft wieder, die zunehmend technologisiert und industrialisiert ist und sich mehr und mehr von der Natürlichkeit des menschlichen Seins zu entfernen scheint. Daher kann eine Rückbesinnung Godards auf die Wurzeln, bzw. den Ursprung (den Ursprung der Nouvelle Vague, seinen eigenen Ursprung, und den der Menschheit an sich) als 'natürliche' Reaktion auf die gesellschaftliche Verrohung betrachtet werden. Mit seiner modernen Adaption des 'Mythos' der jungfräulichen Empfängnis, löste Godard eine unerwartet heiße Debatte über den Umgang mit religiösen Symbolen im Film aus. Je vous salue Marie ist eigentlich nicht skandalöser, als jeder andere Godard-Film, jedoch nutzte der Filmemacher hier ein Bild, bzw. Thema, welches eine (Glaubens-) Gemeinde berührt, die nicht dafür bekannt ist, offen mit neuen Interpretationen 'ihrer Geschichte' umzugehen. Durch den vordergründigen, religiösen Konflikt ist die eigentliche Bedeutung des Filmes als 'Metapher für das Filmemachen' vollkommen verkannt worden.

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