Jenseits des autonomen Subjekts

Das autonome Subjekt ist in der Krise. Wie lässt sich aber Handlungsfähigkeit ohne Rückgriff auf eine unabhängige Instanz im Individuum denken? Anhand der Arbeiten von Butler, Foucault und Marx rekonstruiert Hanna Meißner am Beispiel der Geschlechterdifferenz unterschiedliche strukturelle Dimensionen einer historischen Konstellation, in der Autonomie als Verleugnung der Abhängigkeit eine Bedingung subjektiver Handlungsfähigkeit darstellt. Zugleich wird damit eine Kritikstrategie formuliert, die an den Dynamiken dieser spezifischen Form ansetzt und Handlungsfähigkeit als historisch bedingte Möglichkeit der Subjekte begreift, sich zu den Verhältnissen verhalten zu können.

Hanna Meißner (Dr. phil.) lehrt am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Technischen Universität Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Gesellschaftstheorie, feministische Theorie, Wissenschaftsforschung sowie Arbeits- und Organisationssoziologie.