Joachim Ringelnatz

Ein »Schulrüpel ersten Ranges«, schwänzte Ringelnatz wieder mal den Unterricht und besuchte eine »Völkerschau«. Mit einer Tätowierung am Unterarm kehrte er zurück und wies sie stolz dem Lehrer vor. Was den Verweis vom Gymnasium zur Folge hatte. Der schmächtige junge Mann heuerte als Leichtmatrose an, versuchte sich in zahllosen Jobs, wurde als Betrüger ins Gefängnis gesteckt, hungerte sich als Schriftsteller durchs Leben. In einer Münchner Künstlerkneipe trat er mit ersten Gedichten auf, sein Honorar: ein Bier. Das Publikum war begeistert, das Honorar wurde erhöht: auf zwei Bier. Er polterte auf den Kabarettbühnen der Weimarer Republik und spann als Seemann Kuttel Daddeldu, der alles »orchinaal« selbst erlebt hat, sein Seemansgarn. Ulf Annel hat den Faden aufgenommen und knüpft aus biografischen Fakten und Ringelnatzschen Phantastereien eine anekdotische Biografie, die eine Verbeugung vor einem großen Poeten ist.

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