Johann Heinrich Meyer (1760 - 1832) gehört zu den Protagonisten der ästhetischen Debatten um 1800. Als enger Mitarbeiter und Berater Goethes, als Künstler, Kunsthistoriker und Pädagoge hat er die Kunstauffassung der Weimarer Klassik entscheidend mitgeprägt. Sein erstaunlich differenziertes historisches Bewusstsein fand Niederschlag in zahlreichen Schriften zur Kunst des Altertums und der Neuzeit. Die kunst-, literatur- und wissenschaftshistorischen Beiträge dieses Buches stellen Meyers vielseitiges wie facettenreiches Schaffen vor. Sie fragen nach den Wechselwirkungen von künstlerischer Tätigkeit, pädagogischer Vermittlung und der sich seit Ende des 18. Jahrhunderts disziplinär formierenden wissenschaftlichen Kunstgeschichte. In den Blick genommen werden zudem die Konstanten und Brüche in Meyers Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst sowie seine eigene von Künstlerwissen durchdrungene Kunstproduktion.

Alexander Rosenbaum, geb. 1973, war von 2007 bis 2010 Mitarbeiter des Goethe- und Schiller-Archivs und ist seit 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt 'Johann Heinrich Meyer - Kunst und Wissen im klassischen Weimar'. Veröffentlichungen zum Phänomen des Dilettanten und Amateurkünstlers im 18. Jahrhundert und zum Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller. Johannes Rößler, geb. 1973, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klassik Stiftung Weimar. Veröffentlichungen u. a.: Carl Justi: Moderne Irrtümer. Briefe und Aphorismen (Hg., 2012). Harald Tausch, geb. 1965, ist Privatdozent für Neuere deutsche Literaturgeschichte sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Veröffentlichungen u. a.: Literatur um 1800. Klassisch-romantische Moderne (2011); Entfernung der Antike. Carl Ludwig Fernow im Kontext der Kunsttheorie um 1800 (2000)