Juden in der SBZ - Restitution und Entschädigung bis zur Gründung der DDR

Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät - Lehrstuhl für Zeitgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. In einem ersten Schritt werden die im Verhältnis zueinander stehenden ideologischen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen beschrieben, welche sowohl die Konstitution als auch den Verlauf der Wiedergutmachungspolitik mittelbar und unmittelbar beeinflussten. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der kommunistischen Auffassung des Faschismusbegriffes und den daraus abgeleiteten Schlüssen zukommen. Anschließend werden die wirtschaftlichen Voraussetzungen der SBZ geschildert, mit Fokus auf das sogenannte Trilemma der Verteilungsgerechtigkeit: Die Gleichzeitigkeit von Reparationszahlungen an die Sowjetunion, die allein die SBZ zu tragen hatte, dem Wiederaufbau einer Wirtschaft und der Wiedergutmachung gegenüber den Juden. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich den konkreten Wiedergutmachungsbemühungen innerhalb der SBZ. Zu einem besseren Verständnis wird zunächst ein kurzer Abschnitt vorangestellt, der die 'Arisierungspolitik' der Nazis umreißt. Danach gilt, neben der Schilderung erster Hilfsmaßnahmen, und vereinzelten Wiedergutmachungsbemühungen in den Ländern der SBZ, dem Thüringer Wiedergutmachungsgesetz ein besonderes Interesse, da es das erste und einzige Gesetz war, welches umfassendere Rückerstattungsbestimmungen beinhaltete. Von wesentlich größerer Tragweite für den weiteren Verlauf der Wiedergutmachungspolitik war jedoch die so genannte VdN-Verordnung (Anordnung zur Sicherung der rechtlichen Stellung der anerkannten Verfolgten des Naziregimes) vom 05. Oktober 1949. Die Probleme und Schwierigkeiten, die, von den ersten Überlegungen eines Wiedergutmachungsgesetzes bis hin zu seiner tatsächlichen Zementierung, auftraten, rücken dabei ins Zentrum der Betrachtung. Mit dem VdN-Gesetz war die Wiedergutmachungspolitik aus Sicht der DDRFührung quasi beendet. Der dritte und letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich daher mit den immer wieder an die DDR herangetragenen Wiedergutmachungsforderungen sowohl von Seiten des Staates Israel als auch seitens us-amerikanischer Interessensvertreter jüdischer Restitutions- und Entschädigungsansprüche. Dabei sollen Gründe und Begründungen herausgearbeitet werden, mit denen es der DDR-Führung immer wieder gelang, den an sie herangetragenen Forderungen auszuweichen.

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