Judith Butlers Kritik am binären Geschlechtermodell und dessen sozialen Implikationen

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Pädagogisches Institut), Veranstaltung: Theorien der sozialen Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werde ich zuerst das für Judith Butlers Werk grundlegende Konzept der Dekonstruktion erläutern und den für ihren Aufsatz 'Zwischen den Geschlechtern. Eine Kritik der Gendernormen' elementaren Begriff des 'gender' darlegen und seine Entstehung kurz umreißen, bevor ich mich ihrem Aufsatz selbst zuwende. In diesem geht es zum einen um die Macht der Norm, die sich nach Butler in der Repetition der Anwendung selbst erzeugt und so Realität erschafft. Zum anderen wirft sie die Frage nach den Grenzen solcher im Vorhinein determinierten Normen auf, speziell inwiefern man jemand gerecht werden kann, der in die etablieren Dimensionen von Geschlecht nicht hineinpasst. Wie werden Normen, nach Butler die impliziten Standards des Normalen, eingesetzt, wie können sie untergraben werden und 'was [könnte] es bedeuten [...], restriktiv normative Konzeptionen des von Sexualität und Gender bestimmten Lebens aufzulösen.' Daran schließt sie Überlegungen über marginalisierte Lebensbedingungen bestimmter Teile der (globalen) Gesellschaft auch in Bezug auf die politische Praxis internationaler Rechtsgrundsätze auf der Basis einer gemeinsamen Minimal-Moral an und kritisiert vor allem die künstliche Norm des 'Menschlichen' als Grundlage multinationaler und -kultureller Rechtschaffung. In ihrer Conclusio stellt Butler diese Themen in den Zusammenhang mit der 'Frage nach der sozialen Veränderung' und Renovation der Geschlechterbeziehungen, wobei sie davon ausgeht, 'dass Theorie selbst verändernd wirkt', gleichzeitig aber evidiert, dass sich die Theorie und ihr Vertreter gesellschaftlich und politisch einmischen müssen, um Veränderungen zu erwirken. Dieser Argumentation folgend liefere ich im Fazit einige Beispiele aus dem konkreten sozialpädagogischen Arbeitsumfeld im Spiegel von Geschlechterrollen sowie den Menschenrechten Kultur und Religion.

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